Wir haben uns alle großwerdenden Jungs geschnappt und sind in den Zeisigwald gefahren. Es war ein kleiner, leichter Spaziergang unter Kumpels und wir hatten zusammen so einiges zu erzählen und gegenseitig zu zeigen.
M. mit einem zarten Stöckchen in der Hand: „So sieht eine Angel aus. Damit habe ich schon einmal einen Hecht gefangen.“
A.: „In meinen Rucksack packe ich all meine Schätze aus dem Wald. Dafür hab ich ihn auch mitgebracht“
Und auch der Jens hat uns vieles über den Wald erzählt. Dicke Baumstämme standen wie Riesen im Wald. “Der ist bestimmt 300 Jahre alt“, sagte der Jens. Und wir schauten staunend nach oben. Ich hockte mich mit zu euch runter und schaute auch mal so nach oben. Der 300 Jahre Baum wirkte auch noch 300 Meter groß und 3x so mächtiger als aus unserer Erwachsenensicht.
An einem Baum wuchsen kleine Treppen. Oder waren es kleine Wohnungen von Waldbewohnern? Wir haben mal vorsichtig angeklopft, aber da tat sich nichts.
Wir kletterten über Steine und rannten kleine Hügeln rauf und runter. Ihr Jungs seid durch den Wald und habt euch eure eigenen Stöcke zusammengesucht. Ihr wolltet auch alle eine Angel haben. Es waren dann die verschiedensten Angeln zu sehen. Z. hatte glaub ich sogar eine, die hatte mehrere Angelhaken dran und sie war riesengroß. Nur der Jens hatte keine Angel. Der Jens suchte sich lieber einen Wanderstock.
Mit den Angeln an eurer Seite erreichten wir auch fix den kleinen Teich, der da mitten im Wald war. Traudel hatte uns schon kleine Brotreste mitgegeben, damit wir vielleicht Enten füttern können. Naja … eine Entenfrau haben wir dann dort gesehen und die liess sich aber nicht beeindrucken. Jens schmiss immer wieder Brot zu ihr rüber … aber das war ihr wohl egal.
Aber am Ufer fing sich das Wasser ganz wild an zu bewegen. „Was ist das?“ Wir haben Fische vermutet, aber noch nicht wirklich welche sehen können. Und mit einem Schwapp war das ganz Fischvolk aus dem Waldteich vor uns versammelt und fraß das ganz Brot auf. Wirklich, eine ganze Tüte verputzten sie. Sie schmatzten sogar dabei. Es war deutlich zu hören.
Nach der Fütterung fütterten wir uns selber erst mal. Wir hatten mindestens genauso viel Hunger wie die schmatzenden Fische.
Ihr Jungs werdet nun langsam größer und gehört schon lange nicht mehr zu den Kleinen. Die Zeit im Wald hat euch wieder ein kleines Stück näher gebracht. Z. fragte immer mal rum, ob ihr mit ihm befreundet seit. A. hat dann sogar seine Hand genommen und ihr seid zusammen weiter gezogen.
Ihr seid eben Jungs. Ihr rauft euch, ihr schreit euch mal an und ihr seit auch meist etwas derber unterwegs als Mädchen. Aber ihr findet euch gerade und knüpft eure Freundschaften zusammen. Auch wenn es manchmal sehr wild zugeht, so sehen wir welche Entwicklung ihr gerade nehmt. Wenn Z. die Großen von weitem beobachtet und dabei lächelt, wenn M. zur Cl. geht und sagt „Danke meine Liebe“, wenn der J. seiner Mutti alles über seinen erlebten Tag erzählt, wie ihr anfangt miteinander zu erzählen und euch ein Spiel ausdenkt, …
Und da gibt es grad soo viele Beispiele die uns das Herz aufgehen lassen.
Es war ein schöner kleiner Ausflug mit euch, Jungs.
Eure Sonnenblümchen