Unser Besuch in der Werkstatt für Sehgeschädigte

Gestern wollten wir uns mal die Werkstatt, wo Melli in den letzten Monaten ihr Praktikum machte, anschauen.
Also los ging’s voller Spannung mit dem Bus Richtung Flemmingstraße. Wir liefen durch einen schönen Park und entdeckten schon erste Spuren. Ein großes Hinweisschild für den Handmade-Laden stand da. Dort werden viele der Dinge verkauft, die die Sehbehinderten selbst hergestellt haben. Auf dem Rückweg wollten wir dort noch mal vorbei, um uns Kaminanzünder für unser Kaminfeuer zu holen. 🙂
Noch ein Stück den Weg entlang vorbei an einer großen Turnhalle und wir standen vor der Tür. Am Empfang meldeten wir uns bei einem Mitarbeiter an und gleich darauf kam schon Christina (Mellis Anleiterin) und begrüßte uns. Nachdem wir unsere Jacken verstaut hatten, schauten wir als erstes in der Wäscherei vorbei.
Was es da alles zu entdecken gab. *staun* Riesige Waschmaschinen und Trockner und eine große Zaubermaschine, wie Cori uns erklärte. Hmmm was man damit wohl machen kann?
Na zaubern natürlich! Nass und knittrig gehen die Wäschestücke in die Maschine und auf der anderen Seite kommen sie warm und ganz glatt wieder raus. Wir durften alle mal ausprobieren und mithelfen. Das war toll und C. wollte gar nicht mehr aufhören.
Nach einem wundervollen Sockenmemory zeigte uns Cori noch ihre Zauberplustermaschine *hihi* lustig wie die Hosen auf einmal ganz groß und dick werden.

In der Arbeitsfördergruppe warteten sie jetzt schon gespannt auf uns. Wir begrüßten uns alle und jeder erzählte ein bisschen über sich und seine Arbeit. Dann ging’s ans Ausprobieren.
Eine Mitarbeiterin erklärte uns ganz genau, wie so ein K-Lumet hergestellt wird und zeigte uns ihre Arbeit an der Spaltmaschine. Huii, das sah ziemlich gefährlich aus, aber sie macht das sehr gut. Wir haben lieber doch nur die Stäbchen kontrolliert und die K-Lumet`s gestopft.

Damit wir eine bessere Vorstellung bekommen, wie es sich anfühlt, wenn man schlecht sehen kann oder blind ist, durften wir verschiedene Brillen und eine Augenbinde aufsetzten. Es ist ein sehr komisches Gefühl. Lange haben wir das nicht ausgehalten und waren froh, dass wir sie wieder absetzen konnten. T. sagte, dass ist wie bei „Blinde Kuh“ spielen. Man sieht nix und muss gut hören und fühlen.
Es war sehr schön und die Kinder konnten alle ihre Fragen stellen, alles anfassen und selbst ausprobieren. So eine Arbeit ist echt anstrengend und die Kinder haben versucht sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, wenn man nichts mehr sieht. Echt schwierig.

Nach der Arbeit kam dann das Vergnügen, denn die Arbeitsfördergruppe hatte extra für uns einen Kuchen gebacken. Das ist toll. Den haben wir uns am Nachmittag gut schmecken lassen. Hmmm lecker 🙂
Wir freuen uns jetzt schon, wenn sie uns im Kindergarten besuchen kommen und wir mal alles zeigen dürfen. 🙂

Es war eine sehr interessante Erfahrung und es hat auch viel Spaß gemacht.
Vielen lieben Dank an euch alle, dass wir das erleben konnten.

Eure großen und kleinen Sonnenblümchen

Ein Ausflug unter Männern

Wir haben uns alle großwerdenden Jungs geschnappt und sind in den Zeisigwald gefahren. Es war ein kleiner, leichter Spaziergang unter Kumpels und wir hatten zusammen so einiges zu erzählen und gegenseitig zu zeigen.
M. mit einem zarten Stöckchen in der Hand: „So sieht eine Angel aus. Damit habe ich schon einmal einen Hecht gefangen.“
A.: „In meinen Rucksack packe ich all meine Schätze aus dem Wald. Dafür hab ich ihn auch mitgebracht“

Und auch der Jens hat uns vieles über den Wald erzählt. Dicke Baumstämme standen wie Riesen im Wald. “Der ist bestimmt 300 Jahre alt“, sagte der Jens. Und wir schauten staunend nach oben. Ich hockte mich mit zu euch runter und schaute auch mal so nach oben. Der 300 Jahre Baum wirkte auch noch 300 Meter groß und 3x so mächtiger als aus unserer Erwachsenensicht.
An einem Baum wuchsen kleine Treppen. Oder waren es kleine Wohnungen von Waldbewohnern? Wir haben mal vorsichtig angeklopft, aber da tat sich nichts.
Wir kletterten über Steine und rannten kleine Hügeln rauf und runter. Ihr Jungs seid durch den Wald und habt euch eure eigenen Stöcke zusammengesucht. Ihr wolltet auch alle eine Angel haben. Es waren dann die verschiedensten Angeln zu sehen. Z. hatte glaub ich sogar eine, die hatte mehrere Angelhaken dran und sie war riesengroß. Nur der Jens hatte keine Angel. Der Jens suchte sich lieber einen Wanderstock.

Mit den Angeln an eurer Seite erreichten wir auch fix den kleinen Teich, der da mitten im Wald war. Traudel hatte uns schon kleine Brotreste mitgegeben, damit wir vielleicht Enten füttern können. Naja … eine Entenfrau haben wir dann dort gesehen und die liess sich aber nicht beeindrucken. Jens schmiss immer wieder Brot zu ihr rüber … aber das war ihr wohl egal.
Aber am Ufer fing sich das Wasser ganz wild an zu bewegen. „Was ist das?“ Wir haben Fische vermutet, aber noch nicht wirklich welche sehen können. Und mit einem Schwapp war das ganz Fischvolk aus dem Waldteich vor uns versammelt und fraß das ganz Brot auf. Wirklich, eine ganze Tüte verputzten sie. Sie schmatzten sogar dabei. Es war deutlich zu hören.
Nach der Fütterung fütterten wir uns selber erst mal. Wir hatten mindestens genauso viel Hunger wie die schmatzenden Fische.

Ihr Jungs werdet nun langsam größer und gehört schon lange nicht mehr zu den Kleinen. Die Zeit im Wald hat euch wieder ein kleines Stück näher gebracht. Z. fragte immer mal rum, ob ihr mit ihm befreundet seit. A. hat dann sogar seine Hand genommen und ihr seid zusammen weiter gezogen.
Ihr seid eben Jungs. Ihr rauft euch, ihr schreit euch mal an und ihr seit auch meist etwas derber unterwegs als Mädchen. Aber ihr findet euch gerade und knüpft eure Freundschaften zusammen. Auch wenn es manchmal sehr wild zugeht, so sehen wir welche Entwicklung ihr gerade nehmt. Wenn Z. die Großen von weitem beobachtet und dabei lächelt, wenn M. zur Cl. geht und sagt „Danke meine Liebe“, wenn der J. seiner Mutti alles über seinen erlebten Tag erzählt, wie ihr anfangt miteinander zu erzählen und euch ein Spiel ausdenkt, …
Und da gibt es grad soo viele Beispiele die uns das Herz aufgehen lassen.
Es war ein schöner kleiner Ausflug mit euch, Jungs.

Eure Sonnenblümchen

Unser Besuch bei der Polizei

Am Donnerstag, dem 05. Juni war es soweit, wir konnten endlich die Polizei besuchen! Bereits im Voraus hatten wir uns Fragen überlegt, die wir den Polizisten gerne stellen wollten. Beispielsweise „Wie viele Diebe habt ihr schon gefangen?“ oder auch „Wie schnell fährt ein Polizeiauto?“.

Mit gepackten Rucksäcken und voller Neugier kamen wir schließlich an. Es dauerte gar nicht lange, da wurden wir auch schon von einem echten Polizisten in Uniform empfangen. Er lotste uns dann auch quer durch das riesige Gebäude.

Wir sammelten uns in einem großen Raum, in dem sich jeder setzen konnte. Dort wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt: die Kleineren und die Vorschüler erfuhren etwas über das richtige Verhalten an Bahnübergängen. Die Anderen bewunderten die Polizeiausrüstung und wir durften sie sogar anziehen. Das sah vielleicht lustig aus. 🙂 Die großen Helme, Gummiknüppel und Funkgeräte haben jeden von uns beeindruckt. Der Polizist demonstrierte uns sogar, wie gut man in den ganzen Sachen geschützt ist. Dazu zog er einen „Turtle“ an, eine Schutzweste mit einer Art Panzer im Rücken, der an eine Schildkröte erinnert.

Nachdem wir uns mit der Ausrüstung der Polizisten vertraut gemacht hatten, gab es eine riesengroße Überraschung. Wir alle durften uns in ein Polizeiauto setzen und sind ein Stück mitgefahren. Sogar mit Blaulicht, das war vielleicht cool. 🙂

Unser erster Halt war bei den Motorrädern der Polizisten. Sie fuhren zwei Stück aus der Garage heraus und wir durften uns auf die Motorräder setzen. Und nicht nur das, wir durften sogar Gas geben. Das war vielleicht laut und hat natürlich riesen Spaß gemacht. 🙂

Wir haben aber auch gesehen, dass es sehr unangenehm sein kann, wenn man bei der Polizei landet. In den Gewahrsamsräumen war es nicht sonderlich einladend. Ein kleines Fenster, und eine viel zu harte Matratze gab es da, nichts weiter. Wir waren uns einig, dort wollen wir niemals hin.

Das Highlight unseres Ausfluges war der Polizeihubschrauber, den wir nicht nur begutachten konnten, sondern den wir auch von innen erkunden durften. Viele waren für einen kurzen Moment Pilot, Co-Pilot oder haben es sich einfach auf den hinteren Sitzen bequem gemacht. Wie es wohl sein muss, darin zu fliegen?! Die Polizisten erzählten uns, dass sie selbst nachts mit dem Hubschrauber etwas sehen können. Das was sie sehen können, wird dann auf einem Monitor bei den hinteren Sitzen gezeigt. Dabei sind wir uns sicher, dass man damit bestimmt auch eine DVD anschauen könnte. 😉

Zum Schluss überreichte man uns noch Toni, den Polizeibär. Das Maskottchen der Polizei, was jetzt für Recht und Ordnung in der Sonnenblume sorgt.

Es war wirklich ein aufregender, lehrreicher und sehr toller Tag.

Eure Sonnenblümchen

Unser Ausflug in den Zauberwald

Zum Anfang erzählen wir euch mal, wieso wir überhaupt Zauberwald sagen.
Vor vielen Jahren lebten über ein paar Wochen Ritter, Elfen, Feen, Einhörner und viele andere wundervolle Wesen in der Sonnenblume. Ich sag euch … die haben vielleicht aufregende Abenteuer erlebt. Eines Tages, an einem warmen Sommertag, machten sie sich alle zusammen auf die Reise. Sie gelangten nach vielen Stunden in einen wundersamen Wald. Es glitzerte und funkelte an jeder Ecke. Es gab kleine und große Verstecke und ganz viele andere Schätze zu entdecken. Weil dieser Wald so viele fantasievolle Abenteuer zu bieten hatte, die scheinbar auch nie endeten, wurde er fortan zu unserem Zauberwald und das neue Zuhause der Sonnenblumen-Freunde.

Nach langer Zeit reisten wir heute wieder dort hin. Das Moos herrschte inzwischen allein im Wald. Der kleine Bach war eisig und immer wieder an einigen Stellen über das Ufer getreten. Geier kreisten über unseren Köpfen und hatten es auf unsere Brötchen abgesehen. Doch wir hatten „Vorgucker“ mit einem Fernglas, die jegliche Annäherung von außen genau beobachteten. So erreichten wir auch bald unser Ziel.

Dann standen da drei Fischer an der Bach. Ihre Angel verschwand immer wieder in den Weiten des Baches bis tief zum Grund hinunter. „Hatten sie was an der Angel?“ fragt ihr euch jetzt sicherlich. Ja, sich selbst. Sie angelten ihren Angel-Nachbar an der Kapuze zu sich heran. 😉
Gegen Mittag, fast genau zu dem Zeitpunkt des ersten Magenknurrens begegneten wir dem lieben Herrn Rucksack. Er zauberte uns, wie jedes Mal, im Handumdrehen Brötchen und Waffeln aus seinen Taschen hervor.
Die „Erkunder“ klapperten in der Zwischenzeit die Umgebung ab, während die Abenteurer sich zur Beratung eingefunden hatten. Der Schnitzer saß etwas abseits auf einem Baumstamm und schnitzte sich neues Werkzeug für seine Arbeit. Ich glaub er hat damit noch Großes vor. 🙂

Manchmal vermissen wir unsere alten Freunde bei uns in der Sonnenblume, aber wir können sie auch sehr gut verstehen, warum sie in diesen Wald gezogen sind. Wir behalten einen tollen, warmen und erholsamen Tag mit ihnen in einem wunderschönen Wald in Erinnerung.
Eure Sonnenblümchen

Hey Du Weihnachtsmann – Heute warst du endlich da :)

Den heutigen Tag erwarteten wir mit großer Spannung. Wann und wie wird der Weihnachtsmann zu uns finden? Ob er den Weg noch weiß?
Eine aufgeregte Schar Kinder fegte durch den Kindergarten und wartete und wartete. Ab und zu liefen wir ins Atelier und hielten Ausschau mit unseren Ferngläsern. Ahh, dort am Himmel war ein winziger Punkt zu erkennen. Vielleicht ist das der Weihnachtsmann auf seinem Rentierschlitten? Zur Sicherheit riefen wir alle noch mal kräftig durch unser Sprachröhren und sangen das Weihnachtsmannlied:

„Hey Du Weihnachtsmann, ich weiß du kriegst das hin
und findest zu uns hier herein,
Hey du Weihnachtsmann und bitte komm doch schnell,
denn wir warten schon, denn wir warten schon, denn wir warten schon so lang“

So lotsten wir den Weihnachtsmann zu uns und hörten endlich ein Geräusch am Himmel. Was haben wir gestaunt. Der Weihnachtsmann kam mit dem Hubschrauber vorbei. Echt cool 🙂 Wo wird er wohl landen?
Von unserem Aussichtsposten aus erspähten wir dann endlich den Weihnachtsmann, wie er mit seinem riesigen Handwagen um die Ecke düste. (Später verriet er uns, dass er auf dem Hubschrauberlandeplatz des Klinikum Chemnitz gelandet war.)
Sofort waren viele kleine Wichtel dabei dem Weihnachtsmann zu helfen. Sie trugen die vielen vielen Geschenke und brachten den Weihnachtsmann extra zu einem besonders gemütlichen Sessel. 🙂

Unser Weihnachtsmann hatte dieses Jahr auch das Internet genutzt und extra für uns ein Lied gelernt. Das haben wir dann alle gemeinsam gesungen, ehe es ans Geschenke verteilen ging.
Wir haben schon einen ganz besonderen Weihnachtsmann, denn er hatte so viel Zeit mitgebracht, dass er auch beim Geschenke auspacken half. Und so ein moderner Weihnachtsmann achtet auch auf den Müll und nimmt ihn gleich wieder mit. 😉

Es war ein superspannender Vormittag und nun werden wir uns in Ruhe alle Geschenke anschauen und natürlich ausprobieren.

Vielen lieben Dank an alle kleinen und großen Wichtel und natürlich unseren supercoolen Weihnachtsmann.

Eure glücklichen Sonnenblümchen

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